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Chevrolet Corvair Corvan Campervan von 1963. Der Rivale des VW T1

Anfang der Sechziger Jahre …

Juni 1963, irgendwo in Deutschland. Die Strassen sind voll mit Käfer, Ponton-Mercedes, Opel Rekord, Ford 12M, BMW 1500 und VW Bus T1. Auch Wohnwagen sind auf der Autobahn unterwegs, meistens Richtung Süden. Und auch Campervans waren schon vertreten, wenn auch nicht so häufig wie heute.

Transporter und Busse aller Art

Renault Estafette, Ford Transit Taunus und der VW Bus T1 waren zum Beispiel Busse, die als normaler Transporter überall verwendet wurden und von diesen Modellen wurden dann auch Campervans gebaut, die natürlich auch reissenden Absatz fanden. Denn auch Anfang der 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts war Camping ein Trend, und immer mehr wollten die neue Freiheit genießen.

Der T1 Westy erobert die Camperherzen

Der Westfalia VW Bus T1 wurde 1961 als Camper vorgestellt, komplett vom Dachgepäckträger bis zum Rasierschrank an der Klapptür. Schon schnell gehörte der Westy zum Liebling aller Camper, konnte man doch mit dem 34-PS Motor lange Strecken zurücklegen. Gerne ging es auch über die Alpen, der Gardasee und die Adria waren und sind die Lieblingsziele der Deutschen.

Die Amis kommen

Und wieder sind es die Amerikaner, die alles größer, schneller und kräftiger machen. Und jetzt auch noch einen Rivalen zum geliebten Westy bauen. Corvair Corvan heisst der US-Camper. Ein Chevrolet mit sagenhaften 2,3l Hubraum und 80PS aus 6 Zylindern. Und mit voller Campingausstattung.

Verspielt und viel Chrom: Der Chevrolet Corvair Corvan Campervan von 1963

Schon von außen zeigen sich die Unterschiede zum eher sachlich designten VW Bulli deutlich. Der Corvan hat einen verchromten Kühlergrill, obwohl der dicke Boxer luftgekühlt ist und im Heck sitzt. Dazu 4 Frontscheinwerfer mit viel Chrom, die ganze Front wirkt gleichzeitig wuchtig und verspielt. Stromlinienförmige Sicken ziehen über beide Seitenflächen bis zum Frontemblem des Amerikaners. Hat was, wenn auch der Bus für das europäische Auge stark ungewöhnlich erscheint.

Flügeltüren mit integrierten Rückleuchten, Serviceklappe über die gleiche Breite.

Blubbert so schön

Unter den beiden Flügeltüren im Heck sitzt eine Serviceklappe, die über die geasmte Breite geht und schnellen Zugriff zum Motor gestattet. Wer richtig am Triebwerk arbeiten muss öffnet die Hecktüren und hebt die Bodenplatte an. Freien Blick auf den 6-Zylinder, der sich anhört, als würde ein Porsche drin stecken.

6-Zylinder, luftgekühlt, 80PS aus 2,3l Hubraum. Camperkraft aus Amerika.

So stellt man sich eine Kukucksuhr von innen vor

Die Fahrleistungen sind ausreichen, der Bus wird durch das Kraftpaket im Heck auf bis zu 130km/h gebracht. Und zwingt damit den T1 Camper auf die rechte Spur. Die inneren Werte sind auch typisch amerikanisch. Dicke Schalter, schwere Handgriffe am eingebauten Kühlschrank. Und alles mit Holz verkleidet. Weniger elegant denn robust. Aber so musste das vermutlich in den 60ern sein, wenn man die Staaten von den Niagara-Fällen bis nach Kalifornien durchcampen will.

Viel Holz in der Hütte: Verkleidung im Wohnraum des Campervan.

Nicht nutzbar für Olaf Scholz

So praktisch die Ausstattung des Corvan auch ist, einen Nachteil hat der Amibus im direkten Vergleich mit unserem T1: Die Höhe innen. Denn im Gegensatz zum VW hat der Chevy keine große Dachklappe, Stehhöhe ist also nicht. Selbst Olaf Scholz könnte in dem Camper nicht aufrecht stehen. Also, Fazit ist für mich ganz klar: Der Chevrolet sieht toll aus, fährt sich sehr souverän und erinnert bei jeder Fahrt an ein Diner. Aber zum Campen dann doch bitte den Westfalia T1.

Schickes Volant, zeitgenössisches Tachoband und viel Chrom. Der Arbeitsplatz des Fahrer hat was!
Chevrolet Corvair Corvan Campervan 1963. US-Power mit 6-Zylinder, 80PS und 2,3l luftgekühltem Hubraum.

Habt ihr auch seltene Campervan? Her mit den Geschichten, schreibt uns und schickt Fotos!

 

 

 

 

 

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