Wir schreiben das Jahr 1975. Es gibt weder Navigationsgeräte noch Handys. Jedes Land hat noch Grenzen, an denen man erstmal durchkommen muß. Und das Reisefahrzeug hat nur 47 Pferdestärken im Heck, um den vollgepackten Volkswagen T2a anzutreiben. Anzutreiben bis nach Indien und zurück. Hört sich nicht nur nach einem spannenden Plan an, sondern auch noch nach Abenteuer mit viele Überraschungen und Hindernissen.
Das Bulli-Abenteuer nach Indien beginnt in Bayern
Katrin und Klaus Mees sind Studenten, möchten ihr Fernweh ausleben und fremde Länder sehen und kennenlernen. Sie bauen sich eine Campingausrüstung in den Kastenwagen. Der Bulli wird zweifarbig lackiert, oben weiß, unten orange. Wegen der Hitze das weiße Dach, wegen der Signalwirkung die untere Hälfte knallig-orange. Als sie fertig waren, strahlte auch der Boden des Werkstatthofes in der Farbe. Die Campingausstattung, ein Bausatz, der per Spedition geschickt wurde, passte ohne größere Umbauarbeiten nicht in den Volkswagen. Es musste gesägt und verbessert werden, bis aus dem Kastenwagen ein Camper wurde. Doch jetzt konnte es endlich losgehen…
Erstes Ziel Istanbul
Beladen mit vielen Ersatzteilen, einem 7kg schweren Grundig-Weltempfänger und viel zu viel Gepäck ging es über den damals berüchtigten Autoput durch Jugoslawien nach Griechenland. Dort wurde etwas entspannt, bevor die Reiseroute in die Türkei führte. Denn auf dem Zettel stehen jetzt 2500km bis nach Persien. Dann weiter durch Afghanistan, Pakistan, Indien bis Nepal. Und später wieder zurück. Eine Mammuttour, die einem schon Respekt abnötigt, wenn man sich die Strecke auf der Landkarte nur ansieht.
Grenzabfertigung Persien: 4 Stunden Wartezeit
So richtig angekommen sind die Weltenbummler im Orient, als sie an der Grenze zum Iran mehr als 4 Stunden warten müssen. Stempel, Passkontrolle, Warten, Carnetkontrolle, Stempel, Warten… und dann die andere Zeitrechnung: Am 1. September 75 ist die Ausreise aus der Türkei erfolgt, die Einreise nach Persien ist am 10. Shariwar 1354. Das junge Paar ist im Mittelalter angekommen.
Wenn ihr wissen wollt, wie das Abenteuer weitergeht, empfehle ich euch das Buch von Katrin und Klaus Mees. Es heißt „Der Sonne entgegen und über uns die Sterne – Im VW-Bus Richtung Osten“ und ist bei uns im Shop erhältlich.
Empfehlenswerter Lesestoff für alle, die Reisen mit dem Bulli lieben. Und vielleicht macht ihr euch nach der spannenden Lektüre ja auch auf den Weg.
Lest auch den Reisebericht „Mit dem Auto einmal um die Welt“ hier im Blog.