Es wird ja immer doller. Toni, unser ehemaliger italienischer Marktwagen, wächst Stück für Stück wieder zu einem tollen VW Bus zusammen. Heute waren direkt zwei Helferteams an der blauen Kiste tätig. Geht ja auch, wenn einer sich um die Innenausstattung kümmert, der andere derweil draußen werkelt.
„Alter Himmel raus, neuer rein“
Hört sich so schön einfach an, aber der Himmel in der Fahrerkabine war fällig, der alte hat zwar 40 Jahre italienische Hitze überstanden, aber leider nicht die Farbnebel des Lackierers.
Passiert, ist doof, aber so kommt eben ein neuer rein. Zum Glück gibt es den aus PVC in gelocht. Gebaut nach Original-Vorlage, nur eben schön sauber und nagelneu. Schön sauber nur bis zum Auspacken, beim Einbau sah das ganze schon wieder anders aus. Aber ein guter Sattler weiß, wie Staubfinger entfernt werden können.
„Der alte Himmel ist raus, jetzt geht es bei Marktwagen Toni richtig an die Arbeit“
Erst schaut sich Burak den alten Himmel an, dann schraubt er die Sonnenblenden ab. Diese verschwinden auch direkt in der Tonne, denn an einem neuen Fahrzeughimmel würden die gammeligen Blenden noch schlimmer aussehen, als an einem stark patinierten Bulli. Danach löst er den Himmel und entfernt den gesamten Stoff aus dem Marktwagen.
Der neue Fahrerhaushimmel wird jetzt in den Bulli geholt, und mit zwei Mann „Probe gehalten“. Soll ja schließlich auch richtig montiert werden.
In der Zwischenzeit hat unser Mann an der Karosserie auch fleißig weitergearbeitet, und die hinteren Stoßstangenhalter montiert, dann die Stoßstange eingehängt. Daß geht auch alleine, wenn man seinen Trick anwendet: Einfach zwei Schraubenzieher als Provisorium zur Befestigung nutzen. Ist deutlich einfacher, als sofort loszuschrauben. Und hilft auch bei der Justierung.
„Stoßstange und Halter vom Marktwagen werden montiert“
Jetzt wird eine Seite gehalten, während an der gegenüberliegenden Seite der Stoßfänger am Stoßstangenhalter befestigt werden kann. Die Schloßschraube befestigen wir mit der passenden Mutter und vergessen auch nicht die zugehörige Unterlegscheibe. Sieht danach schon ganzer anders aus, unser Marktwagen.
Wir möchten den guten Bulli aber noch besser gegen Parkrempler schützen, daher montieren wir hinten auch das Stoßstangengummi. Die Befestigung ist recht simpel, einfach eine Seite einhaken, anlegen und die andere Seite mit einem Inbusschlüssel lösen und auf das passende Maß bringen. Das ganze macht man solange, bis das Gummi strammt sitzt und sich nicht mehr lösen kann. Die Befestigung an der Seite haben wir mit etwas Wachs bestrichen, damit der Rost nicht zuschlägt und das Gummi wieder einfach entfernt werden kann, wenn z. B. eine Stoßstangenlackierung ansteht.
In der Zwischenzeit war Burak im Innenraum nicht untätig, sieht schön aus, was dort passiert. Nach einigen Anpassungen und Verschiebungen sitzt der Himmel, wie er soll, und wird jetzt in der Endposition fixiert. Daß die Windschutzscheibe noch nicht eingebaut ist, erleichtert natürlich die Arbeit.
Fast fertig im Innenraum der Fahrerkabine. Burak zieht hier und da noch etwas nach, korrigiert an anderer Stelle, bereitet die Lochung für die Sonnenblenden und die Halterungen vor. Indes an anderer Stelle von Marktwagen Toni: Die Schiebetür muss rein. Nicht so ganz einfach, allein, weil das Ding so sperrig ist.
„Alles Schiebung: Einbau der Schiebetür in unseren T2“
Vor dem Einbau haben wir natürlich die Mechanik der Schiebetürführung gereinigt und Instand gesetzt. Im Einzelnen haben wir die Rollen der Schiebetürführung oben und unten erneuert, dazu den ebenfalls erneuerten Filzring leicht eingefettet. Im gleichen Zug haben wir die Abdeckung mit der Halteklammer erneuert. Kann den erneuten Ausbau ersparen, sollte alsu unbedingt mitgemacht werden.
So vorbereitet braucht es jetzt nur noch einen starken Mann mit der Spannweite eines kalifornischen Kondors. Die haben bis zu 3m, das reicht dann auch für eine Schiebetür bei Volkswagen, wie man auf dem Foto unten erkennen kann. Zum Glück war auch die entsprechende Traglast vorhanden, die Schiebetür ist also eingebaut. Die Einstellung muss noch erledigt werden, aber wir sind froh, einen weiteren Schritt zu unserem neuen Marktwagen erledigt zu haben.
Im nächsten Teil wollen wir uns an die Verkleidung des Laderaums machen. Außerdem zeigen wir, ob und wie der Einbau des Getriebes und der Antriebswellen geklappt hat. Und vielleicht haben wir Glück und können schon den Motor einsetzen. Hier mehr im Teil 10 unserer Toni-Lovestory!
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